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Ein Ska-DJ erklärt sich und seine Welt

Reggae und Dancehall erfreuen einer ungemeinen Beliebtheit. Der Ska, obwohl musikalischer Vorl�ufer dieser schwer trendigen Jamaika-Rythmen, blieb dem breiten Publikum jedoch bisher eher unbekannt. DJ Vogel, der sich bereits seit seinem 17. Lebensjahr mit dem Ska besch�ftigt, ist ein Kenner dieser noch eher kleinen Szene. Dass sie im Begriff ist zu wachsen, davon ist er �berzeugt: "Die aktuellen Erfolge von Dancehall und Reggae werden auch dem Ska einen Schub verleihen".

Besonders gut kennt sich Vogel als geb�rtiger Berliner in der Ska-Geschichte der Hauptstadt aus. Mit einem Umweg �ber England kam die Musik Anfang der Achtziger aus Jamaika nach Deutschland und so auch nach Berlin. Die �lteste noch aktive Band Berlins, sogar Europas, sei Yebo. Im Laufe der Jahre kamen dann weitere Bands dazu; die Butlers, Blechreiz, Mother's Pride und die Special Guests etwa. "Von besonderer Bedeutung war das Jahr 1989", sagt DJ Vogel, "und das nicht nur aufgrund des Mauerfalls". Das habe auch in Sachen Ska f�r eine Wende gesorgt. Es gab ein erstes gro�es Festival in Berlin, bei dem die anerkannten Ska-Bands aus ganz Deutschland und nat�rlich auch aus Berlin auftraten. Die Veranstaltung schaffte es, die deutschen Ska-Gr��en auf einem Festival zusammenzubringen. Dies sei zuvor nicht f�r m�glich gehalten worden. Aus der Aufbruchstimmung, die sich daraufhin entwickelte, sei schon bald auch das erste deutsche Ska-Label 'Pork Pie' entstanden. Der kurze Aufw�rtstrend habe jedoch nicht ausgereicht, um den Ska nachhaltig zu etablieren. Mitte der 90er sei der Schwung wieder verloren gegangen.

Mittlerweile w�rden sich auch Sch�ler und Studenten wieder vermehrt f�r die Musik begeistern. Sie verb�nden damit weniger eine Lebenseinstellung wie einst 'Black and White unite' - die antirassistische Haltung sei f�r diese Gruppen zur Selbstverst�ndlichkeit geworden. Es gehe ihnen vordergr�ndig um Spa� und die Freude an der Musik.

Durch diese wachsende Sympathie f�r den Ska erhofft sich der DJ auch etwas Konstanz in der Berliner Ska-Party-Szene. Denn viele regelm��ige Veranstaltungen h�tten in den letzten Jahren, nicht selten sogar nach einem kurzen Boom, den Club wieder verlassen m�ssen. Nicht die Masse der Veranstaltungen sei das Problem der Szene. "Das Publikum ist sehr sprunghaft und es kommt vor, dass dem angesagtesten Club nach einem halben Jahr das Publikum ausbleibt", so Vogel. Zwei positive Ausnahmen kann man allerdings ausmachen. Sowohl das Zosch, als auch das Thommy-Weissbecker-Haus zeigen sich best�ndig (Termine s.u.). F�r Fans interessant: Im Zosch legt unter anderen den ehemalige S�nger der legend�ren Mother's Pride, Ras Meyer, auf.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, der findet unter www.berlin-ska.de oder www.flyingska.de.ms leicht die passenden Termine. Bundesweit stellt die Seite www.ska-times.de eine gute Erg�nzung dar. Man ist gut vernetzt - den jungen Bands kommt das zugute. Die Szene w�chst weiterhin. Nach dem Skatoon Syndikat und den Ginsengbonbons gr�ndeten sich in den letzten Jahren immer mehr neue Bands. Skaquadrat, Radium3000 und Tiefenrausch sind nur einige Beispiele. "Diese jungen Bands bringen frischen Wind in die Szene", freut sich Vogel. Neben Punkrockelementen w�rden diese Bands inzwischen auch Dancehall in ihre Musik einbauen. Er erwarte, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetze und Ska sich weiter etabliere." 'S KAnn losgehen", bringt Vogel es lachend auf den Punkt.

Di: -> "der Sommer geht weiter" im Sama-Cafe (DJ); U-Bhf. Samariterstra�e

Fr: -> (jd. 1. im Monat) - "skaniter reggae-X-plosion" im Thommy-Weissbecker-Haus (DJ, tw. mit Live-Bands); Wilhelmstr. 9, 10961

Fr: -> (jd. 2. im Monat) - "2tone ska & mod nighter" im FranziSKAner (DJ & guests); Dresdner Stra�e 17 10999

Fr -> (jd. 3. im Monat) - "Drugstore-nighter" im Drugstore (DJ, tw. Live-Bands - freier Eintritt); Potsdamer Stra�e 180

Sa: -> (jd. 1. im Monat) - "senior rebel waltz" im MS V�lkerfreundschaft (DJ & guests); Sch�nhauser Allee 10 (ab Oktober)

- Sa (jd. 2. im Monat) - "mothers brothers soundsystem" im Zosch (DJ & guests); Tucholskystr. 30 10117

Frederick Sixtus / Jan Schafft

Quelle: TIP 01/07 - http://www.berlinonline.de/tip/redaktion/.bin/index.php/party/artikel/thema/default/9838.html

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TAGESTIPP - 2. Mai 2002

The Quicksteps aus Aachen und DJ Vogel

PARTY

Im Tommy-Weissbecker-Haus in Kreuzberg gelten noch die guten alten Traditionen der Punkbewegung. Hier geben Bands zwischen Punk, Ska und Reggae alles, und das für wenig Eintritt. Diesmal ist die zehnköpfige Ska-Truppe Quickstep aus Aachen angereist. Sie spielte schon mit Ska- und Reggae-Größen wie Laurel Aitken und The Butlers. Ihre Show bietet Melodien zum Mitsingen, blitzende Bläsersätze und wilde Offbeat-Rhythmen. Danach ist Tanz bis zum Umfallen angesagt, wenn DJ Vogel (2Tone/Rocksteady) aus seiner umfangreichen Plattensammlung auflegt. 21 Uhr, Thommy-Weissbecker-Haus, Wilhelmstr. 9, - 251 85 39.

Quelle: www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/0502/tagestipp/0146/index.html

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